15 Jahre Sportregion Rhein-Neckar: Wenn aus einer Vision Realität wird

Die Sportregion feierte am 16. November 2019 ihr 15-jähriges Bestehen.

Sein 15-jähriges Bestehen feierte der Verein Sportregion Rhein-Neckar am 16. November 2019 mit einem Treffen der wichtigsten Akteure des Sports in der Region, blickte auf die bisherigen Erfolge zurück und zeigte Visionen für die Zukunft der Sportregion Rhein-Neckar auf. RNF-Reporter Wolfgang Grünwald führte die 140 Gäste, darunter namhafte Sportlerinnen und Sportler, mit einer Bilder- und Videopräsentation und Interviews durch die Errungenschaften seit der Gründung des Vereins im Jahr 2004.

33 Unterschriften, die eine Region prägten
Am 16. November 2004 unterzeichneten 33 Vertreter aus Kommunen, Unternehmen und Sportorganisationen aus der Metropolregion Rhein-Neckar die Gründungssatzung des Vereins „Sportregion Rhein-Neckar-Dreieck“. Mit ihrer Unterschrift legten sie den Grundstein für ein bundesweit einzigartiges Projekt der regionalen Zusammenarbeit. Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim und wichtiger Initiator der Idee sowie erster Vorsitzender des Vereins, erinnerte sich in einer Videobotschaft an die Geburtsstunde der Sportregion: „Der Sport hat eine unglaublich verbindende Kraft. Die Überlegungen zur Gründung der Sportregion waren, diese Kraft zu nutzen, um die Region zu bewegen. Die Menschen sind nicht allein auf ihre Gemeinde, ihre Stadt konzentriert, sondern sie nehmen die ganze Region wahr. Daraus ist Großartiges entstanden: Eine große Kraft nach außen und eine verbindende nach innen“.  

Das wichtigste Sportnetzwerk der Region
Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Eckart Würzner, der seit zehn Jahren als Vorstandsvorsitzender an der Spitze des Vereins steht, bedankt sich bei den Anwesenden: „Durch Ihr Engagement haben Sie die Region mit Leidenschaft und Tatkraft zu dem gemacht, was sie heute ist – eine vielfältige und attraktive Region für den Sport. Gemeinsam haben wir viel bewegt, großartige Vorzeigeprojekte im Breiten- und Spitzensport der Region umgesetzt und durch eine engere regionale Vernetzung die Potenziale des Sportstandorts Rhein-Neckar gehoben“. Prof. Würzner dankte insbesondere der BASF, die den Verein nicht nur durch die Finanzierung maßgeblich unterstützt hat, sondern auch personell durch Dr. Markus Gomer, den ersten Geschäftsführer des Vereins. Dadurch konnten die Strukturen des wichtigsten Sportnetzwerks der Region aufgebaut und erste Projekte wie das Team Peking oder der BASF TriathlonCup Rhein-Neckar umgesetzt werden.

Austragungsort für internationale Top-Turniere
Zu ausgewählten Projekten der letzten 15 Jahre teilten einige Beteiligte, die mit ihrem Engagement zu der positiven Entwicklung der Sportregion beigetragen haben, ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit den Gästen. Darunter auch Jennifer Kettemann, Geschäftsführerin der Rhein-Neckar Löwen. Sie erzählte, wie der Spitzname „Kröstis“ nach der Umbenennung in die „Rhein-Neckar Löwen“ allmählich aus dem Sprachgebrauch verschwand; der neue Name sei ein Bekenntnis zur Rhein-Neckar-Region. Der ehemalige WM-Botschafter und Handballnationalspieler Holger Löhr erzählte vom Ausnahmezustand bei der Handball-Weltmeisterschaft der Herren 2007, die auch in der SAP Arena ausgetragen wurde. Die deutsche Nationalmannschaft setzte sich im Finale gegen Polen durch und schrieb das Sommermärchen 2007. Die Handball-WM war nur eines der internationalen Top-Turniere, die den Sportstandort Metropolregion Rhein-Neckar geprägt haben. Die FEI-EM im Springreiten 2007, die Eishockey-WM 2010, die Frauenfußball-WM 2011, der Solheim Cup 2015, die U24-WM Ultimate Frisbee 2019 sowie die Leichtathletik BAUHAUS Junioren Gala und das Albert Schweitzer Basketballturnier unterstreichen die sportliche Vielfalt und internationale Bekanntheit der Region. Daniel Sautter, ehemaliger Geschäftsführer der Sportregion Rhein-Neckar, erinnerte sich an das Internationale Deutsche Turnfest 2013 zurück: „In der langen Geschichte des Turnfests übernahm mit der Metropolregion Rhein-Neckar erstmalig ein regionaler Zusammenschluss die Gastgeberrolle für das größte Wettkampf- und Breitensportevent weltweit“. Dass zum ersten Mal nicht nur eine Stadt, sondern eine ganze Region zum Ausrichter des Events ernannt wurde, sei ein Indiz für die sportliche Stärke und die enge Vernetzung innerhalb der gesamten Rhein-Neckar-Region.  

Sport als Aushängeschild der Metropolregion Rhein-Neckar
Auf der Jubiläumsveranstaltung wurde der hohe Stellenwert herausgestellt, den der Sport für die Region hat. Durch seine Bedeutung für die Freizeitgestaltung und die Möglichkeit zum ehrenamtlichen Engagement für die Menschen in der Region besitzt der Sport vielfältige Wirkungsfelder und beeinflusst andere Faktoren, wie die Zufriedenheit der Bevölkerung und das Image der Region. Prof. Würzner betonte, dass der Anspruch, mit dem der Verein Sportregion Rhein-Neckar vor 15 Jahren gegründet wurde, heute noch gilt. Es gehe nach wie vor darum, Rhein-Neckar als Region mit hoher Lebensqualität besser zu positionieren, die regionale Identität nachhaltig zu stärken und die Zusammenarbeit im Sport zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. 

Zukunftspläne und Ausblick
Um diesem Ziel gerecht zu werden, sei eine Plattform zum Austauschen und Vernetzen essenziell. Denn nur so kann den vielfältigen Herausforderungen wie beispielsweise Mitgliederschwund, Gewinn Ehrenamtlicher und steigender Verwaltungsaufwand im Sportverein begegnet werden. „Diese Plattform werden wir weiter ausbauen und fördern“, so Würzner. Mit großer Spannung und Vorfreude blickte Prof. Würzner zudem auf die Olympischen Sommerspiele 2020, bei denen das Team Tokio Metropolregion Rhein-Neckar an den Start gehen wird. „Die Teams der Region, die paralympische und olympische Sportlerinnen und Sportler und seit 2017 auch deaflympische (gehörlose) Athletinnen und Athleten vereinen, haben sich in den letzten Jahren großartig entwickelt“, sagte Würzner. Seit Beginn der regional vernetzten Förderung habe sich die Anzahl der Olympiateilnehmerinnen und Olympiateilnehmer aus Rhein-Neckar mehr als verdoppelt – die Region stelle circa fünf Prozent der Deutschen Olympiamannschaft. Somit ist die Metropolregion Rhein-Neckar hinter Berlin und Nordrhein-Westfalen die Region mit den drittmeisten Olympiateilnehmern in ganz Deutschland. 

Auch Geschäftsführerin Stephanie Wirth lobte die Strukturen und das Netzwerk der Sportregion Rhein-Neckar, das in den letzten 15 Jahren eine sehr positive Entwicklung durchlaufen hat. Für die Zukunft des Vereins rief sie zu noch mehr Beteilung und Engagement von Kommunen, Vereinen und Unternehmen auf. Mit diesem Zukunftsausblick ging die Jubiläumsveranstaltung zu Ende, bei der die verbindende Kraft des Sports und die erfolgreiche Zusammenarbeit aller Akteure unter dem Dach des Vereins Sportregion Rhein-Neckar gefeiert wurden.

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