17. Mitgliederversammlung der Sportregion Rhein-Neckar e. V.
Am Donnerstag, den 25. März 2021 fand die Mitgliederversammlung der Sportregion Rhein-Neckar e. V. erstmals virtuell statt. Die Pandemie und ihre Auswirkungen für den regionalen Sport standen im Fokus der Mitgliederversammlung.
Via Zoom trafen sich 69 der Mitglieder des gemeinnützigen Vereins, um das Jahr 2020 Revue passieren zu lassen und die inhaltlichen Schwerpunkte der künftigen Vereinsarbeit abzustimmen. Als Nachfolger des in den Ruhestand verabschiedeten stellvertretenden Vorsitzenden Lothar Quast wurde Ralf Eisenhauer, Mannheimer Bürgermeister in den Bereichen Bauen, Planung, Verkehr und Sport, gewählt.
Ein hartes Jahr für den Sport
Das Jahr 2020 stand vollends im Zeichen der Corona-Pandemie. Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Eckart Würzner betonte, dass das vergangene Jahr insbesondere der Welt des Sports viel abverlangt hat: „Die Pandemie trifft die Vereine in unserer Metropolregion mit voller Wucht. Sie verzeichnen trotz laufender Kosten einen signifikanten Verlust von Mitgliedern, Ehrenamtlichen sowie überlebensnotwendigen Fördergeldern von Sponsoren“. Der Lockdown zeigte darüber hinaus, dass gerade der Vereins- und Breitensport und das damit verbundene ehrenamtliche Engagement das Fundament einer physisch als auch psychisch gesunden Gesellschaft bildet. Trotz aller Widrigkeiten leisteten die Sportvereine in der Metropolregion Rhein-Neckar in der Pandemie Außerordentliches. Erfolgreich entwickelten sie Hygienekonzepte, digitalisierten das Sportangebot und zeigten ein hohes Maß an bürgerschaftlichem Engagement. Dies realisierten sie durch beispielgebende Solidaritätsaktionen für Erkrankte und Senior:innen. Diesem ehrenamtlichen Engagement von Sportvereinen und Sportler:innen in der Pandemie gebührte bei der Mitgliederversammlung einer besonderen Würdigung. Auch im Spitzensport machte sich die Pandemie in Saisonabbrüchen, fehlenden Einnahmen aus Ticketverkäufen sowie dem Wegfall von Sponsoren bemerkbar. Gleichermaßen brachte die Verschiebung der Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio viele Unsicherheiten für die Athlet:innen des Team Tokio mit sich, so Olympiastützpunktleiter Daniel Strigel. Erfreulich sei dennoch, dass der Spitzensport in Rhein-Neckar mindestens so gut dastehe, wie vor Rio de Janeiro 2016, wo sich 36 Athlet:innen den Traum der Teilnahme erfüllen konnten.
Sport als Teil der Lösung
Bereits im letzten Jahr wandte sich der Vorstand der Sportregion Rhein-Neckar an die politischen Entscheidungsträger der Länder mit Forderungen nach umfassenden Corona-Hilfspaketen für Sportvereine sowie dem Appell, die restriktive Vorgehensweise bei dem Verbot von Sportveranstaltungen unter gegebenen Hygienekonzepten nochmals zu überdenken. Auch an die Verantwortlichen der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten wurde appelliert, die weniger medienwirksamen Sportarten stärker in der Programmplanung zu berücksichtigen. Im Hinblick auf die politischen Beschlüsse von diesem Montag appellierte Prof. Würzner: „Wir haben kein Verständnis dafür, dass der Sport nach wie vor keine adäquate Berücksichtigung in den Entscheidungen der Politik erfährt. Statt zielführende Öffnungsstrategien für den Sport auszuarbeiten, setzt man derzeit auf Verbote, deren gesellschaftliche Konsequenzen gravierend sind“. Dabei solle der Sport mitsamt seinen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit als Teil der Lösung behandelt werden.
Konkrete Ziele für 2021 formuliert
Auch wenn die Corona-Pandemie das Jahr 2020 weitestgehend bestimmt und persönliche Begegnungen unmöglich gemacht hat, wurde der gemeinsame Dialog im Netzwerk der Sportregion Rhein-Neckar virtuell fortgeführt, beispielsweise in Form des interkommunalen Austauschs zur Corona-Pandemie. Am 4. Mai 2021 plant die Sportregion Rhein-Neckar in Zusammenarbeit mit den regionalen Sportbünden eine Netzwerkveranstaltung für Vereine, welche sich thematisch mit dem Erhalt und der Neugewinnung von Mitgliedern sowie mit Möglichkeiten der Kontaktnachverfolgung beschäftigt. Diese soll neben dem Erfahrungs- und Informationsaustausch folgende Fragen beantworten „Wo drückt der Schuh bei den Sportvereinen? Wie kann die Sportregion Rhein-Neckar sie gemeinsam mit ihrem Netzwerk unterstützen?“. Der hohe Stellenwert des Erfahrungsaustauschs im branchen- und länderübergreifenden Netzwerk der Sportregion Rhein-Neckar wurde von den Ergebnissen einer Mitgliederbefragung des Vereins bestätigt. Diese wurde im Dezember 2020 in Kooperation mit Masterstudierenden der SRH Hochschule Heidelberg durchgeführt.
Video-Plattform für die Metropolregion Rhein-Neckar
Ein weiteres Themengebiet, welches in diesem Jahr von der Sportregion Rhein-Neckar intensiv verfolgt wird, ist die Entwicklung einer regionalen und sportartübergreifenden Video-Plattform. Geschäftsführerin Stephanie Wirth erzählte zu dessen Hintergründen: „Mit dem regionalen Sportportal will die Sportregion Rhein-Neckar die sportliche Vielfalt in unserer Region fördern und insbesondere weniger medienwirksame Sportarten mehr in das Rampenlicht der Öffentlichkeit rücken“. Zur Erreichung dieses Ziels hat der Verein in Zusammenarbeit mit den führenden Livestreaming-Plattformen, Sportdeutschland.TV und sporttotal.tv, die Kommunikationskampagne der „Livestreams der Woche“ gestartet.
SportAward als hybride Veranstaltung
Nach Absage des SportAward Rhein-Neckar 2020 soll die Verleihung der regionalen Sport-Oscars am 15. November 2021 im Rosengarten Mannheim stattfinden. Da die Infektionslage im Herbst dieses Jahres noch nicht absehbar ist, läuft die Planung des SportAward als hybride Veranstaltung mit entsprechendem Hygienekonzept. „Gerade zur jetzigen Zeit ist es wichtiger denn je, ein positives Signal für den Sport in der Region zu setzen und die Solidarität im Sport zu würdigen. Auch die Bevölkerung unserer Metropolregion lernt die positiven Auswirkungen des regelmäßigen Sporttreibens auf Psyche und Körper vermehrt zu schätzen. Umso mehr Bedeutung kommt dem diesjährigen SportAward zu, der all diese Entwicklungen anerkennen wird“, so Wirth.